Ich habe mich ja früher immer sehr schwer mit den so genannten Goth-Rock-Bands getan, die gingen mir alle als unerträgliche Klone von SISTERS OF MERCY, FIELDS OF THE NEPHILIM UND RED LORRY YELLOW LORRY ziemlich auf die Stahlkappe.
Heute sehe ich die Sache ein wenig lockerer, obwohl diese drei "Ur-Väter" dieser Bewegung (Falls es so was überhaupt je gab ...) soundtechnisch die Prärie schon radikal abgegrast haben. Heute bin ich sogar froh, solche Musik hin und wieder vorgespielt zu bekommen, denn das, was die Medien und Macher einen heute als Gothic verkaufen wollen ist doch immer nur unerträglicher Weichspül- und Heul-Metal.
Da ist dann auch direkt die klare Trennlinie, denn die ursprüngliche Bewegung kam aus dem Punk/Wave und scheute sich auch nicht politische Statements abzugeben. In diese Tradition kann man problemlos DESERT + FORTUNE stellen, die neben persönlichen und melancholischen Texten auch klare Worte zum Irak-Krieg finden.
Musikalisch verliert man sich natürlich in der vorgegeben Unendlichkeit, schafft es aber immer wieder, authentisch zu klingen und nicht nur wie der nächste Aufguss. Sehr ansprechend ist auch der aufwendig gestaltete Digipack, der die Stimmung der CD visuell sehr gut umsetzt.
(49:25) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Carsten Vollmer