Das fünfte Album der britischen Sympathen TRIBUTE TO NOTHING ist ihr erstes für Destiny Records, dem Labelableger der Berliner Konzertagentur Destiny Tourbooking. Und wer das letzte TRIBUTE TO NOTHING-Album "Act Without Words" mochte, der sollte von "How Many Times Did We Live?" begeistert und mitgerissen sein.
Denn diese Platte beweist, dass sich die Engländer in jeglicher Hinsicht weiterentwickelt haben. "Act Without Words" war zweifelsohne ein gutes Album, allerdings mangelte es den sehr von HOT WATER MUSIC beeinflussten Songs zeitweise an der Liebe zum Detail.
Anstatt eine Passage in einem Song auszukomponieren, wischten TTN auf diesem Album eher mit einem langen Solo oder einem straighten Part darüber hinweg. Nun, unter anderem dieses Feingefühl für kleine, aber feine Songpassagen hat sich bei TRIBUTE TO NOTHING geändert.
Das Tolle dabei ist, dass die Band immer noch ihren rauh-melodischen Charme vermittelt, eben den unverkennbaren HOT WATER MUSIC-Einfluss, in diesem musikalischen Rahmen aber sehr viel experimentiert und songwriterische Fähigkeiten austestet.
So findet man zum Beispiel in "Quicksand mindset" und "It's not a secret" besonders gute Gitarrenarbeit, die diese Songs durch das Einbetten verspielter Melodien in melancholisch-alkoholische Punkrock-Passagen zu den besten Stücken des Albums macht.
Dazu kommen aber viele weitere, beeindruckende Momente. Diese begründen sich in den verschiedensten Songideen. Mal ruhen TRIBUTE TO NOTHING in sich, mal spannen sie lange und begeisternde HWM-Style-Refrains auf, deren Melancholie und Herzschmerz einen ersten musikalischen Höhepunkt des Schaffens dieser Band dokumentieren.
Alles in allem haben TRIBUTE TO NOTHING als eine der aktivsten Liveband Europas bewiesen, dass die drei Jahre nach "Act Without Words" nicht unproduktiv verstrichen sind. Dieses Album hebt die Band auf ein neues Level.
Musikalisch vermitteln TRIBUTE TO NOTHING mehr Emotion als zuvor und vermögen es besser denn je, den Hörer zu berühren. Ähnlich wie bei Alben von HOT WATER MUSIC, LEATHERFACE und ALKALINE TRIO, kann man versuchen, sich in "How Many Times Did We Live?" hinein zu fühlen, wenn man sich auf das Album einlässt und eigene Emotionen zulässt.
Ich jedenfalls bin begeistert von diesem Album. TRIBUTE TO NOTHING sind besser denn je und dieses Album schreit danach, dass diese Band von der Welt wahrgenommen wird! (51:35) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Lauri Wessel
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Lauri Wessel
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Lauri Wessel
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