WALKABOUTS

Travels In The Dustland

Ich hatte zwar immer behauptet, dass ich mich niemals an den ursprünglich aus Seattle stammenden THE WALKABOUTS satthören könnte, aber möglicherweise ist dieser Punkt jetzt bei „Travels In The Dustland“ erreicht.

Und das seltsamerweise nach sechs Jahren Pause, wobei ja deren Kopf Chris Eckman in den letzten Jahren nicht untätig war, zuletzt mit dem Projekt L/O/N/G. Aber vielleicht ist die Formulierung „sattgehört“ auch zu scharf, denn auf „Travels In The Dustland“ praktizieren THE WALKABOUTS das, was sie eigentlich schon immer getan haben, einen geschmackvollen, subtil erweiterten Americana-Sound, der mal rockiger, mal poppiger klingt, und auch vor Einflüssen von Neo-Klassik und Elektronik nicht zurückschreckt.

Das kann man sich nach wie vor gut geben, allerdings wehre ich mich etwas gegen die gerade gut zu beobachtende Tendenz, ausgerechnet „Travels In The Dustland“ zu einem absoluten Meisterwerk im bisherigen Schaffen der Band hochschreiben zu wollen.

Ich meine, Leute, wo wart ihr, als THE WALKABOUTS „Ended Up A Stranger“ aufgenommen haben, nur so als Beispiel? Auch „Travels In The Dustland“ ist natürlich auf keinen Fall ein Schandfleck für THE WALKABOUTS, und möglicherweise entpuppt sich Album mal wieder als einer dieser „slow burner“, aber im Moment höre ich hier nichts, was ich in der Vergangenheit nicht schon besser und spannender von diesen US-Folkrock-Veteranen gehört habe.