ADAM MCBRIDE-SMITH

Traveller’s Moon

Es gibt sie doch noch, die Singer/Songwriter-Alben, die ohne billige Effekte oder tumbe Mitklatsch-Parts auskommen – „Traveller’s Moon“ gehört zu eben dieser Sorte und Adam McBride-Smith ist glücklicherweise auch kein in die Jahre gekommener, geläuterter Ex-Punkrocker, der mit berechenbarem Harmonie-Stumpfsinn durch die Welt tingelt, sondern einer, der sich eher auf die Cohen/Buckley/Mitchell-Tradition beruft.

Seine Musik ist dementsprechend von filigraner, schwermütiger Natur und scheint in der Zeit stehengeblieben zu sein. Das mag man mit Fug und Recht kitschig nennen, aber gerade durch das Hochleben des Worksongs-Vermächtnis im Südstaaten-Zungenschlag, der sparsamen Instrumentierung und der allgemeinen Zurückhaltung wird McBride-Smith sich voraussichtlich einer längeren Halbwertszeit erfreuen dürfen als die ganzen Vollbart-Clowns mit Truckercaps.

Zusammen mit Ángel Kaplan darf Adam McBride-Smith also als Tip eines eigentlich vom ganzen Genre zermürbten Pöblers betrachtet werden.