TRAPPED – IN DER FALLE

Gerade für Spielfilmdebütanten sind minimalistische Filmkonzepte immer äußerst reizvoll. Auf jeden Fall wäre das eine Erklärung für die nicht abebbende Welle schrecklicher „Found Footage“-Streifen. Filme wie „Buried“ oder zuletzt „Locke“ haben allerdings gezeigt, dass weniger manchmal tatsächlich mehr sein kann, wenn man solche Ideen gescheit umsetzt, was der Franzose Yannick Saillet mit seinem durchweg überraschenden Spielfilmdebüt „Trapped – In der Falle“ – zuvor drehte er einige Kurzfilme – ebenfalls unter Beweis stellt.

Mit knapp 80 Minuten besitzt „Piégé“ (so der Originaltitel) auch genau die richtige Länge, um Saillets Ideen zu transportieren. Darin gerät eine französische Patrouille in Afghanistan in einen Hinterhalt der Taliban.

Nur zwei Soldaten überleben den Angriff und entdecken auf ihrer Flucht einen mit Heroin beladenen Laster. Während einer der beiden von einem Scharfschützen erwischt wird, befindet sich sein Kollege Sergeant Denis Quillard in einer nicht weniger unangenehmen Situation.

Denn der steht mit einem Fuß auf einer russischen Landmine, die bei jeder falschen Bewegung explodieren könnte. Saillets Film kreist also um den Überlebenskampf des Soldaten, der verzweifelt versucht Hilfe herbeizuholen, während er durch seine eingeschränkte Bewegungsfreiheit relativ schutzlos der gleißenden Sonne, wilden Tieren und den Besitzern des Drogen-Lasters ausgeliefert ist.

„Piégé“ erinnert dabei natürlich stark an „Buried“ mit seinem Mann in der Kiste, hinzu kommen Elemente aus Kathryn Bigelows „The Hurt Locker“ hinsichtlich des Kriegsszenarios und des Themas Bombenentschärfung.

Trotz seiner plakativen Spannungsmomente und einer gewissen schicksalhaften Ironie im Umgang mit der Hauptfigur geht es in „Piégé“ allerdings auch immer um die unmissverständliche Anprangerung der Gräuel des Krieges.