TOTAL CHAOS

World Of Insanity

Nach knapp fünf Jahren Schaffenspause mal wieder ein neuer Langspieler von den Streetpunk-Urgesteinen, die mittlerweile auch schon fast dreißig Jahre ihr Unwesen treiben. Zugegeben: Sonderlich hoch waren meine Erwartungen nicht, war doch das 2011er Album, „Battered And Smashed“, eine vollkommen banale Platte gewesen, die nicht im Entferntesten mit beispielsweise der großartigen „Punk Invasion“-LP mithalten konnte, die mich als Teenager zum Fan der Band werden ließ.

Der erste Eindruck von „World Of Insanity“ ist dann aber ein durchaus guter. Die Band orientiert sich wieder mehr an ihrer frühen Schaffensphase und so regiert die UK82-Keule – dank des eindeutig überqualifizierten Gitarristen Shawn Smash gibt es aber auch immer wieder rock’n’rollige Soli-Einsprengsel.

Dem Zweite-Welle-UK-Punk-Puristen mag das vielleicht sogar schon eine Spur zu viel des Guten sein, aber ich denke, es ist genau dieses Rock-Ding, das TOTAL CHAOS von ihren eigenen Klonen abhebt.

Mit plakativen politischen Parolen wird natürlich auch diesmal nicht gespart. Für mich der Wermutstropfen. Das Weltbild, das hier an einigen Stellen offenbar wird, ist derart eindimensional, dass man sich fragt, ob diese Texte wirklich von viel gereisten Ü40ern geschrieben wurden.

Ja, sind wir denn hier bei DISCHARGE gelandet? Schuld haben immer die USA und Israel? Ach, komm schon ...