TOM BROSSEAU

Posthumous Success

Der Amerikaner Tom Brosseau ist einer der zahlreichen Vertreter eines modernisierten Neo-Folk-Sounds, der die traditionelle Ebene mit diversen elektronischen Spielereien aufpeppt und hat damit sogar schon erfolgreich einige Alben gefüllt hat.

„Posthumous Success" ist sein erstes für Fat Cat - keine Ahnung, wie selbstironisch der Titel jetzt genau gemeint ist - und wächst einem mit jedem weiteren Songs immer mehr ans Herz, wenn man sich erst mal an Brosseaus zittrigen Gesang (der liegt irgendwo zwischen einem jungen Lou Reed, Gordon Gano und Darren Hayman) gewöhnt hat.

Und auch auf der musikalischen Ebene hört man durchaus prägnant VELVET UNDERGROUND, VIOLENT FEMMES und das folkige Popverständnis von HEFNER heraus, ebenso natürlich den guten alten Bob Dylan.

Oder man sieht in Brosseau alternativ eine modernere Version von Jeff Buckley, der die minimalistische Folk-Ebene seines akustischen Gitarrenspiels immer wieder geschickt erweitert, was mal experimenteller, mal eingängiger ausfällt.

Trotz eines streckenweise recht sperrigen Songwritings ist Brosseau eine Platte gelungen, die von einer intimen, emotionalen und eben nicht artifiziellen Atmosphäre beseelt ist. Das macht ihn zu einem waschechten Folksänger, der ein feines Gleichgewicht zwischen Moderne und Vergangenheit hält, vielschichtig und sich langsam entfaltend, wodurch „Posthumous Success" sicherlich lange eine gleichbleibend hohen Reiz behalten wird.