Sakichi Satô, Drehbuchautor von Takashi Miikes ICHI THE KILLER und GOZU, hatte mit TOKYO ZOMBIE (I-On New Media) aus dem Jahr 2005 wohl so einen Art japanischen Nachzieher zu SHAUN OF THE DEAD im Sinn, herausgekommen ist dabei aber eine eher blöde, überlange Zombieklamotte, die als echte Persiflage nur ganz selten funktioniert.
Mit Tadanobu Asano (VITAL, ICHI THE KILLER) und Show Aikawa (DEAD OR ALIVE, ZEBRAMAN) ist der Film eigentlich vielversprechend besetzt. Die beiden spielen zwei trottelige Amateur-Wrestler mit bescheuerten Frisuren (Asano hat einen Afro, Aikawa eine Fake-Glatze), die plötzlich mit Zombies konfrontiert werden, die einem riesigen Müllberg entstiegen sind, wo die Bevölkerung Tokios ihre Zivilisationsreste verbuddelt, darunter wohl auch jede Menge Leichen, die in den giftigen Abfällen zu Zombies mutiert sind.
Einer von beiden wird bei der Flucht mit ihrem Lieferwagen von einem Zombie gebissen und nach einem zeitlichen Sprung von fünf Jahren stehen sich die beiden dann als echte Wrestler in einer Arena gegenüber, wo Menschen zur Belustigung des Publikums gegen Zombies antreten müssen.
An nett skurrilen Ideen mangelt es TOKYO ZOMBIE sicher nicht, aber so richtig witzig ist das Ganze auch nicht, zumal man hier mit einigen extrem zähen Minuten zu kämpfen hat, und auch von einer zünftigen Splatterkomödie kann man nicht sprechen, dafür ist der Blutgehalt definitiv zu gering.
Manche Leute finden Satôs Film wohl irre komisch, aber ich habe mich hier eher mal durchgequält, und dass das Ganze auf einem Manga basiert, merkt man nicht unbedingt. Zehn bis 15 Minuten weniger hätten dem Film wirklich gut getan, ebenso wie generell mehr Tempo und eine konsequentere Form von Durchgeknalltheit.
Vom Drehbuchautor von ICHI THE KILLER hätte man einfach mehr erwartet.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Thomas Kerpen