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ACID MOTHERS GURU GURU

Tokugoya

Es sind keine hellseherischen Fähigkeiten vonnöten, nur bestimmte Kenntnisse in Bezug auf in den Siebzigern verwurzelten Spielarten von Freestyle-Rock, um herauszufinden, welche Bands hinter dieser Platte stecken. Zum einen Krautrock-Legende Mani Neumeier von GURU GURU, einer der versiertesten deutschen Schlagzeuger, und Tsuyama Atsushi und Kawabata Makoto von der japanischen Psychedelic-Rock-Institution ACID MOTHERS TEMPLE, die schon in der Vergangenheit zusammen Platten aufgenommen hatten. „Tokugoya“ entstand 2019 in Japan, enthält vier Stücke, wobei man es letztendlich mit einer ausgedehnten Jam-Session zu tun hat. Im Gegensatz zum weitestgehend doch eher songorientierten Material von ACID MOTHERS TEMPLE und GURU GURU ist „Tokugoya“ Improvisationsrock in Vollendung, der dabei sowohl Neumeiers Jazz-Wurzeln wie auch den trippigeren Momenten von ACID MOTHERS TEMPLE gerecht wird. Neue Erkenntnisse in diesem Bereich gewinnt man durch diese Platte nicht, und es macht sicherlich mehr Sinn, diesem handwerklich gekonnten „cultural clash“ in einem Live-Setting beizuwohnen.