Die politische Situation in Myanmar ist seit Jahren ein Disaster. Als Burma war es noch britische Kolonie, dann Unabhängigkeit und endloser Bürgerkrieg. Vor drei Jahren hat das Militär mit einem Putsch die Macht an sich gerissen und regiert seitdem mit eiserner Härte. Menschenrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung. In so einem Land Punk zu sein, ist lebensgefährlich. Trotzdem gibt es Bands wie THE REBEL RIOT, die sich den Mund und die Gitarren nicht verbieten lassen. Sie gehören zur Bewegung des zivilen Ungehorsams, die sich der faschistischen Militärdiktatur entgegenstemmt. Unter diesen widrigen Umständen ist ihr neues Album mit zehn Aggro-Punk-Songs entstanden, die trotzig die Faust in die Luft recken. „Das ist mehr als nur eine Sammlung von Liedern. Es sind unsere Traumata, unsere Wut und unsere Energie, alles vermischt mit Traurigkeit“, schreiben THE REBEL RIOT auf ihrer Bandcamp-Seite. „Mit diesen Liedern möchten wir Freunde aus aller Welt einladen, darauf aufmerksam zu machen, was in Myanmar passiert.“ Zehn rauhe Hardcore-Punk-Songs. Zehn Schreie nach Freiheit, Aufruhr und Solidarität. Darunter auch zwei Coverversongs, „Talking is over“ von PESTPOCKEN und der spanische Anarcho-Klassiker „A las barricadas“. Drei Labels in Europa organisieren die Veröffentlichung des Albums: Abbruch Records aus Brandenburg, United Punk Solidarity in der Schweiz und TNS Records in England. Alle Einnahmen aus dem Verkauf des Vinyls kommen der Band und ihren sozialen und kulturellen Aktivitäten zugute. Prima Projekt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #163 August/September 2022 und Simon Brunner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #176 Oktober/November 2024 und Wolfram Hanke