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KHÔRA

Timaeus

KHÔRA sind ein Trio mit zwei Dutzend Gastmusikern und irgendwo weit draußen im Black-Metal-Universum verortet. Zumindest lässt das quietschebunte Cover ihres Debüts „Timaeus“ diesen Schluss zu. Musikalisch ist man irgendwo zwischen den beiden Progressive-Meistern ARCTURUS und ULVER angesiedelt. Auch wenn im Hintergrund ein Schlagzeug vor sich hin ballert, ist die Musik an vielen Stellen von massivem Keyboardseinsatz geprägt, die sich auf Augenhöhe mit komplexen Gitarrenläufe befinden. Weiteres tragende Element sind die vielschichtigen Gesangsarrangements, die alle Facetten von klarem Gesang bis Growls und geisterhaftem Black-Metal-Geschrei beinhalten. Dabei geht es aber nicht wie so viel zu oft um den Gehörnten und seine Garden, sondern um ein Werk Platons gleichen Namens, in dem es unzulässig vereinfacht um Notwendigkeit und Vernunft in der Schöpfung des Kosmos geht. Ihr ahnt schon, bei KHÔRA ist massiv Hirn im Spiel, aber das schadet ja bekanntlich nicht. Musik, die Zeit und Ruhe braucht, dann aber sehr cool ist.