KIMERA wollen vielseitig klingen. Hardcore, Screamo, Alternative heißen die Schlagworte. Die Niederösterreicher sind mal laut, mal leise, mal traurig mal, mal böse, mal melodisch, mal verstörend. Ihre große Stärke allerdings liegt eben darin laut, böse und verstörend zu sein.
Die Gitarren müssen nach Hölle klingen, der Schreigesang in die Knochen fahren. Leise, traurig und melodisch klingt hier meist - auch wenn der Spannungsbogen zwischen Laut und Leise dann und wann durchaus fesselt - etwas unausgereift, vor allem auch gesanglich zu sehr nach österreichischer Dorffestivalpunkband.
Wunderschöne Ausnahme ist ?It took much too long" eine herrlich melancholische von Klavier und Kontrabass getragene Perle der Traurigkeit. Dennoch experimentieren KIMERA auf ihrem nach einer EP 2003 ersten Album etwas zuviel mit unterschiedlichen Stilen und Einflüssen.
Weniger wäre in diesem Falle wohl mehr. Jungs konzentriert euch auf das, was ihr am überzeugendsten könnt: ?Laut, direkt und ehrlich", sagt schon der Pressetext. Und den Part mit den ?großen Gefühlen" kriegt ihr auch noch hin, ?It took much too long" ist das beste Beispiel dafür.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und H.C. Roth