Als lupenreine Rockabilly-Band sind die finnischen COSH BOYS seit langen Jahren gut im Geschäft. Drei Alben, vier EPs, eine Single, zahlreiche Sampler-Beiträge, die mit zum Besten zählen, was kontinentaleuropäischer Rock’n’Roll heutzutage zu bieten hat.
Mit dem neuen Album haben sie den Schwerpunkt ein wenig verschoben, sie rocken nicht mehr unter dem Dixie-Banner, sondern unterm Union Jack. Künstler wie JOHNNY KIDD & THE PIRATES, Mickey Most, die DAKOTAS sind wichtiger als die Memphis Mafia.
Die BOYS spielen hier den Brit-a-Billy-Sound der Prä-BEATLES-Ära. Im Grunde ist das genau das, womit sich die glorreichen RAPIERS hauptsächlich beschäftigen. Diese sind allerdings in jedem Fall das Maß der Dinge, die COSH BOYS, so sehr sie sich auch ins Zeug legen, kommen da nicht mit.
Vor allem der Gesang macht es schwer, Sänger Timo Kurunsaari ist leider mit einem sehr dünnen, wenig modulationsfähigen Stimmchen ausgestattet, und leider kann die dürftige Gesangsleistung derart nerven, dass die respektable Instrumentalarbeit dadurch massiv gestört wird.
Bei den Instrumentalsongs hingegen ist alles prima, das gefällt, aber bitte nicht mit diesem Sänger! Als Zugabe hat das Label noch ganze acht Songs von den größtenteils vergriffenen älteren EPs dazugepackt, für den Fan also ein echter Mehrwert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #166 Februar/März 2023 und Markus Franz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Gereon Helmer