Zwei Jahre sind seit "Oxeneers ..." vergangen, dem ersten Album der aus Seattle, WA stammenden TAAS, und auch wenn deren EP wie das Debüt schon gut gefielen, so ist doch erst "Easter" der erhoffte große Wurf geworden, ein monumentales, bei aller Komplexität doch sofort mitreißendes Album.
Wo andere Band, die sich im Postrock-Kosmos bewegen, leider auch mal die Wichtigkeit eines treibenden Grooves übersehen, beim Mathrock-Frickeln vergessen, den wartenden Zuhörer mitzunehmen, sind Frontmann Steve Snere nebst Tasteninstrumentbediener/Bassist Brain Cook, Gitarrenmann Ryan Frederiksen und Drummer Chris Common klüger und kombinieren komplexe Songstrukturen mit forderndem Gesang, auf eigenwillige Weise eingängige Backing-Vocals und pumpendem Beat.
Das sechsminütige "Subtle body" wird so zur ausufernden ersten Hymne des Albums, während das folgende "Desert ghost" wie auch "Perpetual bris" für die andere Seite der Platte stehen, man hier eher bedächtig postrockt, bevor man dann bei "Hell's bank notes" das Gefühl hat, Snere wolle einen Biafra-sound-alike-Contest gewinnen - und man sich den ja einst ebenfalls in Seattle ansässigen MELVINS nähert.
Mein Höhepunkt ist jedoch "Corporeal" mit seinem dominanten Orgelsound, das mit seinen opulenten 6:52 vergessen macht, dass die Akteure einst in BOTCH und KILL SADIE für Lieder mit einem Bruchteil dieser Spielzeit verantwortlich waren.
Was immer uns der Albumtitel "Easter" sagen will (für die lustigen Jesusanhänger ist das der höchste Feiertag), mir fällt es schwer zu glauben, dass THESE ARMS ARE SNAKES mit diesem meisterlichen Albums bereits ihren Zenit erreicht haben.
Well done!(46:18) (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Christian Meiners
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