PAPERNUT CAMBRIDGE

There’s No Underground

Der Boom hält an. Selten war mehr poppige Psychedelia auf dem Markt, als es gegenwärtig der Fall ist. Den TEMPLES, MOONS, Jacco Gardener und dem vorzüglichen Schweizer Acidbarden Balduin ist es gelungen, einem Genre frischen Wind einzuhauchen, das vor zehn Jahren allenfalls bärtigen Plattenbörsen-Dauerkarteninhabern Spaß bereitet hätte.

Papernut-Leader Ian Button jedenfalls scheint chronisch unterfordert. Neben Jobs als Produzent von Darren Hayman oder GO KART MOZART und seiner Tätigkeit als Drummer von Wreckless Eric hat er immer noch genug Zeit, ein Kollektiv begnadeter Talente zu leiten, das unter dem Namen PAPERNUT CAMBRIDGE bereits ein tolles Album und eine eindrucksvolle EP rausgehauen hat.

Der zweite Longplayer platzt vor Spielfreude und tollen Ideen, die Musiker kennen ihre Lieblingsscheiben in- und auswendig, anders ist die Zitierwut kaum zu erklären. Anklänge von Scott Walker, BEACH BOYS, BYRDS, Bolan und Jacques Dutronc, ein wenig Motown, Verstrahltes zwischen FLAMING LIPS und VAN DER GRAAF GENERATOR, die Bandbreite ist enorm.

Sie winden sich geschickt zwischen all diesen Einflüssen. Souverän mischen sie daraus ein unwiderstehliches Gebräu.