THEE SPIVS

The Crowd And The Sounds

Es ist vollbracht, mit dem dritten Langspieler innerhalb von drei Jahren haben meine seit jeher favourite Plumpudding-Cockneys ihr vorläufiges Meisterwerk aufgenommen, das nun wirklich niemand mehr links liegen lassen kann.

Endlich, so möchte man sagen, reißt jemand den Nulpen von OASIS den Sack ab und spielt damit im Hinterhof Fußball, endlich wird das von COLDPLAY und ihrem Sockenstrick-Tango begangene Verbrechen am musikalischen Erbe des Empires gesühnt und Ray Davies schüttelt den Jungs dafür die Hände bei einem lauwarmen Dunklen am Nachmittag.

Schon mit ihren vorhergehenden Platten konnten die SPIVS ihrem Sound ständig neue Facetten abgewinnen. Sei es der Raw-Records-trifft-Sixties-Beat-Doppelsalto mit Schraube von „Taped Up“ oder mit „Black And White Memories“ die beste Single, die nie bei Stiff Records erschien und obendrein noch Größen wie die MONKS, Jilted John oder Wreckless Eric zitierte – halbherzig waren die Jungs nie bei der Sache.

Doch mit „The Crowd And The Sounds“ übertreffen sie sich selbst, hauen ihr persönliches „Ogdens Nut Gone Flake“ in die Schüssel, spielen TELEVISION PERSONALITIES mit dem Pop-Genie der BUZZCOCKS, kreuzen mit Arnold Layne bei den KINKS auf und haben mit „Mozart’s locked away“ einen Song in der Tasche, den Billy Bragg auf dem Zenit seines Schaffens nicht besser hinbekommen hätte.

(Diese Band war auf der Ox-CD #108 zu hören.)