In Magdeburg ist die Arbeiterklasse zu Hause, denn in der damaligen DDR galt sie als die Stadt des Schwermaschinenbaus. Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben die Jungs von SHIT OR BUST diese Periode ihrer Heimat nicht als Arbeiter erlebt, dennoch dürfte sie die Stadtgeschichte geprägt haben. Das sogar so sehr, dass im Titelsong der EP „Working class ... but working sucks!“ der eintönigen Arbeit abgeschworen wird. In dieser Zeile zeigt sich auch, dass sich SHIT OR BUST schwer in eine Schublade stecken lassen. Ihnen selbst ist es egal, ob die eigene Musik nun als Oi!, Punk oder sonst etwas bezeichnet wird. Im Vordergrund stehen die eigene Attitüde und die Subkultur Punk. Diese Einstellung spiegelt sich inhaltlich und musikalisch in den fünf englischsprachigen Tracks wider. Markenzeichen ist die röhrende Stimme des Frontmanns, neben der sich unterschiedliche Szenespielarten zu mehrheitlich eingängigen Streetpunk-Nummern vermischen. Mit fleißigem Arbeitseinsatz ist für SHIT OR BUST in Zukunft noch deutlich mehr rauszuholen. Die Arbeiter ihrer Heimatstadt haben vorgemacht, wie es geht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Sven Grumbach