Nach diversen DVD-Auflagen in den 2000er Jahren, ab 2018 gefolgt von Deluxe-Editionen im Mediabook und Steelbook mit Blu-ray (die in England oder den Staaten bereits länger erhältlich war), erschien inzwischen auch eine normale Amaray-Blu-ray von Walter Hills Klassiker „Die Warriors“ mit den Featurettes der vorherigen Blu-ray-Veröffentlichungen, die auf DVD noch nicht enthalten waren. Glücklicherweise bleibt einem hierzulande der in den USA und England erhältliche, 2005 entstandene Ultimate Director’s Cut erspart, bei dem im Stil von George Romeros „Creepshow“ eher störende Comic-Szenen in den Film integriert wurden – die ungeschnittene alte Kinofassung ist da die bessere Wahl. Wobei Hills Film hinsichtlich seiner nicht immer realistischen Thematisierung der Konflikte rivalisierender Jugendgangs in New York City sogar nicht von der Hand zu weisende Comicstrip-Charakteristika besitzt, ähnlich wie sein Rock’n’Roll-Märchen „Straßen in Flammen“ von 1984. Philip Kaufmans im selben Jahr entstandener „The Wanderers“ zeichnete dagegen ein deutlich realistischeres Bild der Konflikte konkurrierender Gangs und Subkulturen in der Bronx in den Sechzigern. „Die Warriors“ soll zwar Ende der 1970er Jahre spielen, erinnert aber teilweise an den nicht näher datierten dystopischen Müllhalden-Look von „Mad Max“. Letztendlich ist „Die Warriors“ wie viele andere Hill-Filme ein Western im modernen Action-Gewand, effektiv inszeniert und nicht gerade zimperlich bei seiner Darstellung von Gewalt, weshalb man ihm nach seinem Kinostart wohl auch vorwarf, das Problem von Jugendgewalt zu banalisieren, was ihm hierzulande auch eine erst 2001 aufgehobene Indizierung einbrachte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #113 April/Mai 2014 und Thomas Kerpen
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