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SIR REG

The Underdogs

Manchmal habe ich ja auch einfach genug von Fidel- und/oder Sackpfeifen-Punk. Vermeintlich. Denn höre ich dann den Schweden-Sechser SIR REG und „kriegen“ die mich gleich mit dem ersten Song und lassen auch nicht wieder los, merke ich, dass es nur all die mitteltalentierten Durchschnittsbands aus dem Celtic-Punk-Sektor sind, die mich ermüden.

Über die Stilmittel (Fidel, Dudelsack, Tin Whistle) zu verfügen, bedeutet rein gar nichts, die Songs müssen stimmen, der nötige „Pfeffer“ vorhanden sein. Und der Sänger ist wichtig – gut, wenn der sogar aus Irland kommt wie Brendan Sheehy, der in Schweden im „Exil“ lebt.

Und gut, wenn die Band einen soliden Punk-Background hat, denn „Celtic Rock“ ist eben nur der „nette“ kleine Bruder von Celtic Punk. „The Underdogs“ ist das fünfte Album der Skandinavier, der gleichnamige Opener bringt die Attitüde der ausweislich der Bandfotos gerne Schirmmützen tragenden Band bestens auf den Punkt, denn irische Musik war im Kern nie so fröhlich, wie sie oft wahrgenommen wird, ist die Geschichte des Landes und seiner Bewohner (und Emigranten) doch eine von Elend, Armut und Unterdrückung.

Und sowieso nehmen SIR REG das alles nicht zu ernst, wie man dem Text von „Stereotypical drunken feckin’ Irish song“ entnehmen kann. Eines der schönsten Alben dieses Genres seit langem, zu dem nur eines nicht passt: die armselige Pisse namens Guinness, die als „Bier“ verkauft wird.