Fünf Jahre sind seit dem letzten GALLON DRUNK-Album "Fire Music" vergangen, seinerzeit auf Sweet Nothing erschienen. Mit "The Rotten Mile" melden sich James Johnston und Terry Edwards als verbliebene Ur-Mitglieder zurück, auf einem neuen Label, hinter dem der Londoner Galerist Fred Mann steckt.
Und seit Tagen kann ich nicht von diesem Album lassen, das ein wirklich außergewöhnliches Spätwerk der 1990 gegründeten Band ist. Johnston, der seine Orgel sonst in Nick Caves Begleitband pluckern lässt, fand endlich mal wieder Zeit, seinen schmutzigen Sound, seine schwerfälligen, mehr nach dem schwülen Süden der USA als nach Londoner Nebel klingenden Grooves über die Dauer von einem Dutzend düsterer Songs auszubreiten.
Brillant waren GALLON DRUNK immer, doch mit "The Rotten Mile" sind sie magischer als je zuvor, haben ein gleichermaßen noisiges wie eingängiges Album eingespielt. Musik, die klingt wie Sex, Blut, Alkohol, Wut und Verzweiflung, aufgenommen so wummsend, dass man sich in ein Livekonzert versetzt fühlt.
Ganz großes Kopfkino. (43:49) (9)
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