THE RIFLES

Big Life

Aha. Mit 18 Songs hatten die RIFLES ihrer Meinung viel zu viele viel zu gute Songs geschrieben, um daraus elf, zwölf auszuwählen für ein „normales“ Album. Also entschied man sich, einfach alle zu veröffentlichen – als Doppelalbum.

Als Doppelalbum? Okay, im Falle von Vinyl sind sechzig Minuten Spielzeit definitiv zu viel für nur eine Scheibe, doch warum 30:19 und 29:43 auf zwei CDs verteilen? Reine Ressourcenvergeudung, und bei Streams und Downloads ist die Spielzeit sowieso egal.

Vielleicht klingt „Doppelalbum“ auch einfach besser, soll möglicherweise an die Siebziger erinnern, als besonders dinosaurierhafte Rockbands ihrer unfassbaren Kreativität nur auf diese Weise Herr werden konnten.

Von daher behaupte ich einfach, dass „Doppelalbum“von irgendwem als cooler und beeindruckender klingend eingeschätzt wird – also alles Marketinggeschwätz ist und damit irrelevant. Abgesehen davon gilt für „Big Life“, was auch für den Vorgänger „None The Wiser“ (2014) galt: An „No Love Lost“ sind die Briten nie wieder herangekommen, und sehr wahrscheinlich werden sie nie wieder solche Songs schreiben, nie wieder ein Album mit solchem Feuer einspielen.

Darf man eine Band auch zehn Jahre später immer wieder an ihrem Debüt messen, sie darauf reduzieren? Ja, man darf! Damals waren sie super, heute sind sie nie mehr als ganz okay, und das ist schade.

Für diese Erkenntnis hätte ich aber keine 18 Songs gebraucht ...