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KALLE HYGIEN

The Raft

Da isser wieder, die hippelige Elektropunk-Version der SLEAFORD MODS auf Ritalinentzug. Glaubst du nicht? Hör einfach mal in „Dope him up“ rein. Aufgrund des Coverartworks würde ich die Platte ohne entsprechendes Vorwissen allerdings weiterhin nicht kaufen wollen. Ein Alptraum, der mittelmäßig erfolgreichen Computerspiel-Designern der späten Achtziger entsprungen ist. Dafür überzeugt der Inhalt umso mehr. Hier gibt es einige Hits, wie das bereits erwähnte „Dope“ oder das grandiose „Sueprise party“ [sic!], das mit Sitar, Klavier und Salsapart so was von scheißenochmal tanzbar ist, dass ich selbst im Sitzen mit dem Arsch wackle, obwohl ich mir das normalerweise strikt verbitte. Die Achtziger-Jahre-Anarchopunk-Elemente, die vor allem im Gesang immer wieder durchstechen, sind das Alleinstellungsmerkmal, das aus dieser unverschämten Mischung etwas ganz besonderes machen. Mit anderem Sound dahinter, wären das mehrere Releases auf dem Crass-Label. Hier ist es Elektropunk, der sich rotzfrech bei Disco, Rap, alten Computerspielsounds und anderen mittlerweile popkulturell anerkannten Stilrichtungen bedient, ohne auch nur für eine Sekunde bemüht zu wirken. Das Coverartwork hat etwas, das es im Plattenladen ähnlich peinlich macht wie früher die Beta-Pornokassetten in der Videothek, denn alle anderen hatten schon VHS, du Loser. Sehr cool!