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GREY DAZE

The Phoenix

Auch fünf Jahre nach seinem tragischen Ableben überkommt einen immer noch Gänsehaut, sobald Chester Benningtons Stimme erklingt. Auf der neuen GREY DAZE-Scheibe ist er nun zwar nicht ausschließlich zu hören, aber sein Geist schwebt trotzdem über allem. Das Anliegen seiner früheren Band, seine Legacy mit diesem Album ein Stück weit zu feiern und mit Leben zu füllen, ist jedenfalls geglückt. Was mitunter auch an den zehn wirklich außerordentlich guten Songs liegt, die sich musikalisch irgendwo zwischen SHINEDOWN und THREE DAYS GRACE einordnen lassen. Gastauftritte von JANE’S ADDICTION- und FILTER-Mitgliedern und eine gelungenes Cover des Eighties-Klassikers „Anything, anything“ passen da ebenso gut ins Bild wie ein Song mit Chesters Töchtern Lily und Lila, bei dem die Gänsehaut gleich nochmal ein bisschen mehr anschwillt. Nicht falsch verstehen: das Album ist weit von allzu glorifizierender Heldenverehrung entfernt, trifft musikalisch und von der Stimmung her aber an den richtigen Stellen die richtigen Töne und dürfte auch jemandem ohne das entsprechende Hintergrundwissen gefallen. Und das ist wohl das größte Kompliment, was man der Band machen kann, und aller Ehren wert. Starke Scheibe, die einerseits Rückbesinnung und gleichzeitig Ausblick ist, und dieses mit einem gesunden musikalischen Selbstverständnis eindrucksvoll untermauert.