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SHADOWLAND

The Necromancer’s Castle

Verkehrte Welt: Ging es in den Neunzigern im Metal darum, möglichst modern und dick zu klingen, mit möglichst weiten Schlabberhosen herumzulaufen und den dicken Max zu markieren, ist es heute gang und gäbe, sich wieder auf die Roots zu konzentrieren. Die Hosen sind wieder so eng wie nur irgend möglich und die musikalischen Vorbilder heißen nicht etwa PANTERA oder MACHINE HEAD, sondern Dio, Lemmy, JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN. So auch bei SHADOWLAND aus New York, die sich 2018 zusammentaten um dem Geist des Heavy Metal zu frönen, und dementsprechend mit knarzenden Riffs und bollernden Drums aufwarten. Die Maiden’sche DiAnno-Ära ist es wohl, die es der Band am meisten angetan hat, was sich sowohl in Sound und Arrangements als auch im Gesang von Frontfrau Tanya Finder niederschlägt. Entsprechend ist auch die Produktion angenehm und angemessen trocken und verzichtet auf übertriebenen Pomp. Der perfekte Soundtrack, um mal wieder seine Nieten- und Patronengurte zu polieren, auch wenn die Gitarren bei manchem Solo fast schon zu derbe quietschen. Sicher kein künftiger Genre-Klassiker, aber allemal unterhaltsam.