ABRAMOWICZ veröffentlichen mit „The Modern Times“ ihr erstes Album und der Titel könnte nicht (un)passender sein. Angestaubt ist der Boss-Rock der fünf Musiker sicherlich nicht, aber eben auch nicht das, was man als den neuen heißen Scheiß bezeichnet.
Dafür nötigen ABRAMOWICZ ihre Rezensenten zu abgeschmackten Bezeichnungen wie authentisch und herzerwärmend. Aber was tun, wenn es doch stimmt? Bei ABRAMOWICZ findet viel zwischen den Noten statt und ja, der Sänger trifft den Ton nicht immer und schlittert manchmal aus der Spur, selbst auf Platte.
Aber kennst du das Gefühl, wenn du ein Lied hörst und die Erinnerungen in deinem Kopf Karussell fahren? Wenn dich ein alter Song an eine intensive Zeit erinnert, du plötzlich deinen alten Kumpel mal wieder anrufen willst oder einfach flennen musst, weil es damals so schön war und du dachtest, diese Zeit bleibt für immer? Diese Gefühle, das sind ABRAMOWICZ, mit ordentlich Krach und Bier natürlich.
Die Band tat gut daran, sich das Debüt für diese Songs aufzusparen und der Orgel mehr Raum zu gönnen. „The Modern Times“ hält einiges an Überraschungen und Variationen bereit. Es geht um Sehnsucht.
Sehnsucht, die aus den Saiten quillt in Songs wie „Wild rover“. Die aus den Kehlen strömt und über die Handclaps direkt ins Herz transportiert wird, in Songs wie „Blood red letters“ oder dem anschwellenden „Queen of the night“.
So muss das!
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #143 April/Mai 2019 und Nadine Schmidt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #126 Juni/Juli 2016 und Lars Koch
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