2010 veröffentlichte die aus Schweden stammenden Organistin Anna von Hausswolff (ihr Vater ist der Musiker und Künstler Carl Michael von Hausswolff, der auch Aufsichtsratsmitglied von Fylkingen ist, der schwedischen Gesellschaft für experimentelle Komposition und Klangstudien) ihr erstes Album „Singing From The Grave“, doch erst mit „Ceremony“ (2013) und dem Wechsel zum Berliner Label City Slang wurde ihr mehr Aufmerksamkeit zuteil.
„Ceremony“ war und ist ein Ausnahme-Album, das begeistert, besticht und auch bedrückt durch seine pure Klangmächtigkeit, den monumentalen, feierlichen Sound, die Kirchenorgel, Annas Stimme, die nicht ganz so extrem ist wie die von Björk, aber auch „speziell“.
Thematisch geht es auf „The Miraculous“ um eine Sagenwelt, eine Mischung aus schwedischer Geschichte und Geschichten, die die Eltern der kleinen Anna einst zum Einschlafen erzählten. In Kombination ergibt dies ein Album, das intensiv und einzigartig ist – im einen Moment bedrohlich, düster und übermächtig, im nächsten beinahe schon fröhlich.
Sollte mal jemand auf die Idee kommen, Umberto Eccos „Der Name der Rose“ neu zu verfilmen (in Schweden ...?), wäre von Hausswolff die ideale Kandidatin für den Soundtrack. Post-Metal, Drone und Industrial treffen hier auf etwas andere Kirchenmusik, auf Neo-Klassik, und das Ergebnis ist einzigartig und überwältigend.
Famos!
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