Nach ihrem Sub Pop-Debüt "Valende" haben die Italiener mit "The Midnight Room" nun den Nachfolger vorgelegt, ihr mittlerweile sechstes Album, allerdings genau genommen hat der Kopf der Band, Marco Fasolo, das Werk im Alleingang geschrieben und aufgenommen.
Den Bandnamen haben JENNIFER GENTLE feiner Weise von dem PINK FLOYD/Syd Barrett-Song "Lucifer Sam" entliehen und geben damit auch schon selbst die Richtung vor: Mit spärlicher, weil behutsamer Instrumentierung, einigen experimentellen Klängen und einer außergewöhnlichen Stimme hat der Kopf der Band ein psychedelisches Pop-Album beziehungsweise ein poppiges Psychedelic-Album eingespielt, bei dem nicht nur die frühen PINK FLOYD, sondern auch die späten BEACH BOYS Pate standen.
Trotzdem klingt "The Midnight Room" nie nach Vergangenem, zu sehr hat Marco den Avantgarde-Gedanken seiner Vorbilder verinnerlicht, baut in zehn Songs nicht nur einen Klangraum, sondern ein ganzes weit verzweigtes Gebäude, ein Märchenschloss, in dem sagenhafte Melodien gegen die böse Welt das draußen entstehen.
Melodien wie aus einem Traum, in dem Syd Barrett und Brian Wilson aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt werden. (37:03) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Chris Wilpert