Nach dem Tod von Alan Vega (SUICIDE) im letzten Jahr titelten einige Nachrufe ihre Einlassungen zum Electro-Dysthopen der ersten Stunde aus New York: „Der amerikanische Alpträumer ist gestorben“. Wie sein großer Bruder Alan Vega zündelt der Wiener Philipp Hanich aka BRUCH mit dem gleichen musikalischen Sprengstoff herum: dunkler Rock’n’Roll mit Elektronik, dystopisch und minimalistisch verschmolzen mit No Wave, Post-Punk und tanzbaren Synthies.
Mit Songs wie „Dancing in the grave“, BRUCH agiert hier überbordend wie ein tollkühner synthetischer Totentanz-Schamane, erinnert er an Alan Vega. In „Haut“, seiner verklausulierte Huldigung an EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN, unterstreicht er nur zu gut, dass er es ist, der den musikalischen Aufbruch der frühen Achtziger Jahren in New York nach Wien transferiert hat.
Bei „Meteroite“ hingegen, im Original als „Meteoright“ (1982) vom Electro-Punk Pionier Jeremy Kolosine (FUTURISK) geschrieben, mutet er wie eine Industrial-Version der SISTERS OF MERCY an, wohingegen der Titelsong „The lottery“ locker auf dem Debütalbum der EDITORS einen Platz gefunden hätte und „Heart and soul“, mit der wunderbaren Anna Pü als Gastsängerin, klingt wie ein kleines Meisterwerk von THE FALL.
BRUCH ist der Heartbreaking Ghost Rider aus Wien und liefert ein stilistisch beeindruckend abwechslungsreiches Album ab.
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