Eine Band macht den Test. Wie lange halten Lippenstifte? Glaubt man dem Cover, auf dem jedes Bandmitglied drei Kussmünder hinterlassen hat, verliert dieses Schminkutensil rasch an Farbstärke. Vielleicht haben die Koblenzer PROFESSION REPORTER einfach nur ausprobieren wollen, was ihnen nach der Veröffentlichung ihres Debüts noch bevorsteht.
Denn für "The Lipstick Durability Test" wird ihnen Liebe widerfahren. Auf dieses Stück Indie- und Popkultur werden sich viele Menschen einigen können, minderjährige, stark geschminkte Mädchen ebenso wie studierte BLACKMAIL-Fans, die es schon zu einer umfangreichen Plattensammlung gebracht haben.
13 Songs, alle von vorne bis hinten professionell durchdacht und nicht nur für eine Lebenssituation geschrieben, entfalten beim Frühstück mit der Freundin genauso wie abends im Indieclub ihre volle Größe.
Und die ist beachtlich. Das Spannungsfeld dieses Albums reicht von der ruhigen Ballade ("Beautiful") bis hin zum Rockhit ("Revival", "Unavoidable circumstances"). Die Songs bestechen durch zwanglose Komposition, ihre Reihenfolge dabei ist zwingend logisch.
Ich fühle mich mitgerissen. Dass eine deutsche Band in der Lage ist, mit ihrem Debüt sogar die Qualität von Gruppen wie THE STROKES hinter sich zu lassen, finde ich überraschend. Dass ich mich noch einmal so für Indierock begeistern kann, auch.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Timbo Jones
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Arne Koepke