EMMA POLLOCK

The Law Of Large Numbers

Mit „Watch The Fireworks“ hatte Emma Pollock, Gründungsmitglied und Sängerin der schottischen Band DELGADOS, vor zwei Jahren ein beachtliches Debüt abgeliefert. Jetzt ist sie quasi wieder an den heimischen Herd zurückgekehrt und veröffentlicht ihr zweites Album beim renommierten Glasgower Label Chemikal Underground, wo auch das finale DELGADOS-Album erschien.

Von denen hat sie auf jeden Fall das leicht sperrige Songwriting übernommen, in das sich dann wie in dem tollen „I could be a saint“ ein wunderschöner Refrain einfügt. Nicht der einzige Song, der „The Law Of Large Numbers“ insgesamt zu einem durchweg gelungenen Pop-Album macht, allerdings eines, das nicht um vordergründige Eingängigkeit bemüht ist, und das deutlich „dunkler“ als „Watch The Fireworks“ ausfällt, aber ähnlich modernisierte Folk-Tendenzen besitzt.

Und auch stilistisch passiert hier sehr viel, angefangen bei dem instrumentalen Klavier-Intro oder dem fünften Song „Nine lives“ mit seinem Dixieland-Jazz-Einfluss, wobei sich Pollock insgesamt eher einer Neo-Klassik-Instrumentierung mit Streichern und Klavier bedient.

Profaner Indierock ist „The Law Of Large Numbers“ nicht, was nicht heißt, dass Gitarre und Schlagzeug nicht auch starke Akzente setzen würden. Eine faszinierende Stimme hatte Pollock schon immer, aber auch als Songwriterin wirkt sie diesmal deutlich fokussierter und selbstsicherer.

Man wird in diesem Jahr sicher noch den einen oder anderen Indierock-Insel-Hype ertragen müssen, „The Law Of Large Numbers“ ist da mein persönlicher Fels in der Brandung, ein durchweg gelungenes Album.