LANSING-DREIDEN

The Incomplete Triangle CD

Ach herrje, ein Konzeptalbum. L-D aus New York bezeichnen sich als Firma und betätigen sich in verschiedenen Bereichen der akustischen und visuellen Kunst. Das Ganze mit äußerst hohem Anspruch, denn die Gleichsetzung von Kunst und Kommerz sagt schon einiges über die eigene Wahrnehmung.

Und ja, ich wäre auch ohne Infozettel darauf gekommen, dass sich "The Incomplete Triangle" musikalisch in drei Teile gliedert. Man beginnt mit einer Handvoll Rocksongs, die beinahe ironisch Versatzstücke momentan angesagter Rockbands (Stichwort: New-Wave-Revival) bieten.

Der Mittelteil wird von langsamen, getragenen Songs gebildet, Songs von düsterer Schwere, die die ohnehin schon nicht besonders ausgelassene Stimmung noch einmal eine Etage tiefer drücken.

Eh man sich's versieht ist man im dritten Teil angelangt, und schlagartig wird es ziemlich elektronisch. Das Drumset wird gegen ein Computerprogramm ausgetauscht, die Gitarren durch Keyboards ersetzt.

Puuh. Zweifellos zieht sich eine einheitliche Grundidee durch das ganze Album, aber dennoch muss man sich mehrmals umorientieren. Spricht das nun für L-D? Wahrscheinlich nicht, vor allem nicht, wenn die Songs an sich eh schon experimentell genug sind, um ein Verständnis auf Anhieb zu erschweren.

Ich schätze, das kommt dabei heraus, wenn man Musik als eine reine Kunstform versteht. Nichts gegen einen künstlerischen Anspruch, aber so viel mag ich nun auch wieder nicht drüber nachdenken müssen.

(55:26) (5)