Mark Humanity ist seit Jahrzehnten Vegan-Aktivist und lebt momentan in Neuseeland. Das erste der sechs Kapitel beinhaltet eine Recherche zu 200 Jahren Tierrechtsbewegung in Irland. Wer wusste schon, dass 1822 das erste richtig erfolgreiche Gesetz zum Schutz von Tieren erlassen wurde? Die weitere Geschichtsschreibung im Buch widmet sich natürlich der ALF, Animal Liberation Front, sowie der Anarchopunk-Szene, allen voran CRASS und CONFLICT, aber auch F.U.A.L. aus Belfast. Mark selbst war in der Band VIOLENT PHOBIA. Er stellt dann in seinem äußerst gewitzten Schreibstil alle konkreten Aktionen vor, die zwischen 1964 und 2022 stattfanden. Einen riesigen Teil des Buchs nimmt das Thema Treibjagd ein, die auf der Insel eine jahrhundertalte Tradition hat, und an deren Sabotage er lange Zeit beteiligt war. Auffällig ist bei einem der vielen Zeitsprünge im Buch, dass es am Anfang völlig gewaltfrei ablief, es aber nicht dabei blieb, da die Jäger nach einer langen Zeit der Schockstarre irgendwann anfingen, sich massiv zu wehren, wogegen sich wiederum die Aktivisten zur Wehr setzen mussten. Die Aktivisten gingen über die Jahrhunderte eigentlich immer straffrei aus, doch mit der Gründung der ALF wendete sich das Blatt. Der Staat schlug massiv zurück, setzte auf Stasi-Methoden und schleuste V-Leute in die Antifa- und Tierrechtsbewegung in Europa ein. Dabei fallen Namen wie Mark Kennedy, der als englischer Polizeispitzel auch in Deutschland verdeckt ermittelte. Im letzten Kapitel wartet der Autor mit einer Reihe Fakten auf, die wir alle längst kennen, so dass wir uns wieder mal fragen, warum die Welt sich nicht einfach vegan ernährt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #174 Juni/Juli 2024 und Roman Eisner