HOOKWORMS

The Hum

Manche behaupten ja, es seien die Windräder. Andere machen Industriebetriebe verantwortlich, oder Straßen, oder den Wind, oder die Wellen. Fakt ist: „The Hum“ ist ein Phänomen, für das in der anglophonen Welt ein simpler Begriff existiert, während im Deutschen sperrig von „niederfrequenten Schallquellen“ oder „tieffrequenten Tönen“ die Rede ist.

Die einen hören „das Brummen“, viele andere nicht, doch die, die es hören, bringt es um Schlaf, Gesundheit oder sogar um den Verstand. Zum Glück sind die HOOKWORMS aus der Nähe von Leeds, die sich 2012 zwischen den Polen Sixties-Garage einerseits und Washington, DC-Hardcore andererseits gründeten, ihrem Albumtitel zum Trotz keine Emitter von solch nervigem Infraschall – das tiefe Dronen überlassen sie auch auf ihrem zweiten Album anderen und setzen stattdessen fort, was sie mit „Pearl Mystic“ (Gringo, 2013) begannen: Sie spielen mitreißenden, noisigen Psychedelic-Rock, der frisch und wütend zur Sache geht, stinken dabei nicht nach Patchouli und sind somit die jugendlich-frische Fortsetzung dessen, was einst von SPACEMEN3 perfektioniert wurde und was seit einigen Jahren Bands wie die BLACK ANGELS aufgegriffen haben.

HOOKWORMS sind weniger schmutzig und harmonischer als etwa BABY WOODROSE, aber mir gefallen dieser straighte Groove und der Hang zu verspielten Details, etwa Synthie-Geplinker.