Für Kenner der wirklich coolen Rockmusik zählen die Jahre von 1970 bis 1975 zu einer großen Dürreperiode. Viele Bands, die es in den Hipster-Katalog geschafft haben, gibt es wirklich nicht: MC5, STOOGES, NEW YORK DOLLS, MODERN LOVERS, viel mehr gab es damals einfach nicht.
Außer vielleicht die FLAMIN' GROOVIES, die zu dieser Periode einige ihrer solidesten Alben produziert haben. Und genau an den Groovies haben sich die SOLEDAD BROTHERS orientiert. Die früheren Werke waren noch eher Detroit-lastig.
Jack White hat sie produziert, der Sound ging eher Richtung MC5, und als Support für White Panther-Präsident John Sinclair haben sie auch gespielt. Doch die GROOVIES-Alben "Teenage Head" und "Flamingo" sind nun die Referenzen, an denen sich die Detroiter Blues-Punks messen lassen müssen.
Leider bleibt "The Hardest Walk" eher muffig, die Frische und Aufmüpfigkeit der GROOVIES, die ja selbst 1974 nicht mehr die Allerjüngsten waren, erreicht die Band um Johnny Walker und Ben Smith selten.
Und auch wenn ein Song wie "Crooked crown" unverblümt Riff und Melodieführung von "High flying baby" kopiert, bleibt es eine ziemlich dröge Angelegenheit. (06/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #40 September/Oktober/November 2000 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Gereon Helmer