Neues von den SOLEDAD BROTHERS aus Toledo, Ohio, die sich unter anderem von Jim Diamond haben aufnehmen lassen und, was für ein Zufall, im Booklet die WHITE STRIPES und DETROIT COBRAS grüßen. Die Band, die es wagt, einen Sänger und Gitarristen namens Johnny Walker in ihren Reihen zu führen, ist aber gegen Scherze mit bekannten Namen wohl weitgehend gefeit, denke ich, und so nehme ich das in allen drei Fällen mal als Wink mit dem Zaunpfahl.
"Steal Your Soul...", das ist ein rhyhthm'n'bluesig tuckerndes, swampiges Album, bei dem im einen Augenblick alles klar zu sein scheint, nur damit im nächsten Augenblick ein Akustikgitarrensolo den gewonnen Eindruck zerstört, um an der nächsten Ecke wieder mit überzeugend gutem LoFi-Blues aus weißer Hand zu überraschen.
Da man sich bei fast jedem Song Gastmusiker dazugeholt hat, fällt es schwer, eine stilistische Linie zu entdecken - vom Blues mal abgesehen -, denn auch freakiger Folk à la frühe VIOLENT FEMMES liegt in der Luft, und es bleibt nur zu vermerken, dass "Steal Your Soul..." ein eigenständiges, intensives Album ist, das weit mehr ist als das bloße Spielen mit einem Stil wie dem Blues, was die SOLEDAD BROTHERS von dem Gros der Rockbands unterscheidet, die sich sonst hieran versuchen.
Eine Platte, die auch gut auf Fat Possum gepasst hätte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #40 September/Oktober/November 2000 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Gereon Helmer