Der aus Portland, Oregon stammende Komponist und Multi-Instrumentalist Rob Burger gehört zu den Grundmitgliedern von TIN HAT TRIO beziehungsweise TIN HAT, verließ die Band aber bereits 2004 wieder, insofern betrifft es ihn nicht weiter, dass mich deren Album „The Sad Machinery Of Spring“ von 2007 nur bedingt begeisterte.
Im Gegensatz zu deren Mischung aus Folk Klassik und Jazz tendiert Burger allerdings eher zu Minimal-Elektronik mit Neo-Klassik-Elementen. Seine ersten beiden Soloalben „Lost Photograph“ (2002) und „City Of Strangers“ (2009) erschienen auf John Zorns Label Tzadik und Burger spielte auch auf Veröffentlichungen von Zorn mit, und ist generell als Sessionmusiker und Filmmusikkomponist aktiv.
Sein aktuelles Album „The Grid“ ist Ausdruck von Burgers facettenreichen kompositorischen Interessen. Krautrockige Minimal-Elektronik à la CLUSTER oder HARMONIA trifft hier auf typische Ambient-Klänge und cineastisch geprägte Arrangements.
Dabei bleibt „The Grid“ eine immer überraschende Platte, die niemals in die Eintönigkeit und Einfallslosigkeit anderer Veröffentlichungen im Bereich Ambient-Elektronik oder Neo-Klassik verfällt.
„The Grid“ sprudelt fast über vor skurrilen Sound-Ideen und regelrecht poppiger Melodiösität und findet auch eine schöne Ausgewogenheit zwischen Synthesizer- und Klassik-Instrumentierung.
Und beim Stück „Souls of winter“ ist Avantgarde-Musikern Laurie Anderson als Gastsängerin zu hören, an deren 2008er Album „Homeland“ Burger maßgeblich beteiligt war.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #161 April/Mai 2022 und Thomas Kerpen
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