ANOTHER BREATH gibt es seit rund zehn Jahren. In dieser Zeit hat es die Hardcore-Band aus Syracuse, New York auf zwei Alben und einige Europabesuche gebracht. Trotzdem hat sie leider nie die Aufmerksamkeit bekommen, die sie eigentlich verdient hätte.
Dies liegt wahrscheinlich daran, dass sie textlich und musikalisch nicht nur auf olle Youth-Crew-Kamellen Wert legt, sondern beständig ihren eigenen, meist recht anspruchsvollen HC-Weg verfolgte.
Auf „The God Complex“ ist das nicht anders. Erreichte man auf dem Vorgänger „Mill City“ (Rivalry) die eigene Obergrenze in Sachen Aggressivität und Geschwindigkeit, schaltet man jetzt hier und da ganz bewusst einen Gang zurück und macht gekonnt schleppende Rock-Einflüsse geltend.
Das ist nach Bands wie SUICIDE FILE, BARS oder DEAD HEARTS nicht neu, klingt aber so gekonnt vorgetragen einfach nur gut: Die elf Song haben allesamt einen extremen Groove, der einen zum Wände eintretenden Hulk mutieren lässt.
Textlich war man eh stets intellektueller als viele Bandkollegen. So verbindet Sänger Ted auf „The God Complex“ die negativen Kindheitserlebnisse mit seinem alkoholkranken Vater mit dem weit verbreiteten Bild des allmächtigen Gottesvaters, um beides gleich wieder in der Luft zu zerreißen.
Der größte Pluspunkt dieses Albums ist jedoch, dass es endlich mal wieder ein qualitativ hochwertiger Output ist, der rein gar nichts mit dem Metalgewichse der Bands zu tun hat, die sich heute sonst (leider) HC nennen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #91 August/September 2010 und Bodo Unbroken
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