Man kommt bei dieser Platte nicht umhin zu erwähnen, dass es sich bei Karen Elson um ein Top-Model der oberen Preisklasse handelt und zufälligerweise um die Ehefrau eines gewissen Jack White. Und wie so viele Damen im Model-Bereich ist der nächste Schritt in der medialen Karriere natürlich Film, Fernsehen oder Musik.
Und so entwickelte Frau Elson bereits seit einigen Jährchen als „Musikerin“ ein gewisses Engagement, ganz unabhängig von ihrem Ehemann. Der ist natürlich maßgeblich an „The Ghost Who Walks“ beteiligt gewesen, als Schlagzeuger und Produzent, wobei die Songs alle aus der Feder von Elson stammen und ihre Platte nur wenige Parallelen zu den WHITE STRIPES aufweist, bis auf den Umstand, dass auch die blasse Schönheit vor allem an amerikanischer Traditionsmusik interessiert ist.
Eine Ansammlung verspielt instrumentierter Folk-Nummern, bei denen Elson als Sängerin und Gitarristin nicht weiter unangenehm auffällt. Elson meint es sicher ernst mit ihrer Musik und die Songs strahlen auf jeden Fall eine Klasse aus, die man aufgrund der Beteiligung von White auch erwarten sollte, aber insgesamt bleibt „The Ghost Who Walks“ eine etwas „kühle“ Angelegenheit, so wie es in gewisser Weise auch der Look von Elson in ihrem „echten“ Beruf ist, die mich seltsam unberührt lässt, auch wenn es ansonsten schwer fällt, wirklich etwas an dieser stilistisch recht schön umgesetzten Platte zu kritisieren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #91 August/September 2010 und Thomas Kerpen