Es ist schon erstaunlich, wie manche Bands polarisieren können: ATR um Mastermind Alec Empire sind so ein Fall. Sämtliche Leute, die mit The future of war in Kontakt kamen, fanden die Scheibe entweder grandios oder völlig beschissen.
Ich denke mal, Mr. Empire wäre mit allen weniger polarisierten Reaktionen auf sein Album unzufrieden gewesen, und von daher muß das wohl so sein. Und wenn ich mich outen darf: ich bin vom neuen Album der Hamburger begeistert.
Natürlich, textlich haut der Herr Empire hier super auf die Kacke, unterscheidet nur zwischen gut und böse, schwarz und weiß, und wird bei P.R.E.S.S. (letztere beiden Buchstaben muß man sich als SS-Runen vorstellen...) oder Deutschland (has gotta die) so deutlich, daß man ihm nur Genie oder Wahnsinn unterstellen kann.
Differenziert wird hier nicht, weder textlich (gut so!!!) noch musikalisch, und in letzterer Hinsicht werden keine Gefangenen gemacht: mit einer Mischung aus elektronischen und konventionell erzeugten Klängen wird ein ultrabrutaler Trashtechnohardcore gebastelt, der für die ausgehenden Neunziger das werden könnte, was NAPALM DEATH vor über zehn Jahren anzettelten.
Wie immer man zu ATR steht, eins muß man anerkennen: In Zeiten der allgegenwärtigen Zögerlichkeit und Abwägerei macht man hier keine Kompromisse go for it or fuck the fuck off. Meine Autofahr-Musik für diesen Sommer was für ein Gefühl, mit offenem Fenster an der Ampel zu stehen und nur in fassungslose Gesichter zu blicken...
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #35 II 1999 und Lars Bartmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #35 II 1999 und Joachim Hiller
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