Das beigelegte fast schon nach Esoterikecke riechende Infosheet zu dieser Promo-CD hat wirklich alles versucht, damit man diese Platte eigentlich gar nicht hören will. Wer denkt sich so einen Schwachsinn aus? So heißt es zum Beispiel, die Platte sei "eine Einladung an alle nicht ganz so "normalen", individualistisch geprägten Geister, ein aufregendes neues Werk zu entdecken".
Solche Sätze gelten eher zur Einladung die Platte samt Infosheet kommentarlos in den nächsten Mülleimer zu werfen. Für das Info stimmt das soweit, für die Platte auf keinen Fall. Obwohl ich mich zunächst in meinem Vorurteil bestätigt sah, das erste Stück hört sich an, als hätte jemand mit 'nem billigen Kassettenrekorder nachträglich ein Instrumentalstück vertont, wurde die Platte doch zunehmend besser und gefällt mir jetzt, da ich sie gerade zum dritten Mal höre sogar schon ganz gut.
Musikalisch erinnert mich manches an dEUS und das mein ich durchaus positiv, obwohl sich auch nicht verleugnen läßt, dass die Band schonmal die ein oder andere Platte von SONIC YOUTH gehört hat, wobei sie weniger langweilig rüberkommen als deren letzte Veröffentlichungen.
QUICKSPACE haben hier eine wirklich gute Platte mit Popcharakter gemacht, gelegentlich gewürzt mit sägenden Gitarren. Richtig krachen lassen sie es nur beim leider zu kurzen Outro. Was mir besonders gefallen hat, ist die vielschichtige Instrumentierung, die hier und da nette kleine elektronische Einfälle einsetzt und auch auf Vogelgezwitscher nicht verzichtet.
Neun Songs, die sich lohnen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #32 III 1998 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #38 März/April/Mai 2000 und Claus Wittwer