Seit 1999 ist Ted Leo mit den PHARMACISTS unterwegs, nach seiner Zeit in Bands wie CITIZEN’S ARREST, ANIMAL CRACKERS, CHISEL oder THE SIN EATERS, hat in diesen elf Jahren dann aber doch nur sechs Platten aufgenommen.
„The Brutalist Bricks“ ist seine erste für Matador, an der grundsätzlichen Mischung aus Powerpop à la POSIES und dem britischen Modpop von THE JAM (Nick Lowe wird auch immer gern ins Spiel gebracht) mit einer Prise kantigen Postpunks hat sich indes nichts geändert.
Eine stärkere stilistische Offenheit kann man dennoch auf „The Brutalist Bricks“ feststellen, ohne dass Leo sein Songwriting völlig über den Haufen werfen würde – ansonsten hätte er die PHARMACISTS vielleicht auch in MODERNISTS umbenennen müssen.
Wie so oft ist „The Brutalist Bricks“ mehr unerfülltes Versprechen als das Meisterwerk, das Leo immer nur in Teilen gelingt. Die knackigen Gitarrensounds und eingängigen Melodien machen wie immer viel Spaß, auch bei mehrmaligem Hören, aber den epischen Überhit bleibt Leo uns auch diesmal schuldig – im Ansatz besitzen wieder viele Songs das Potenzial dazu.
Leo gefällt dennoch auf seine gewohnt handwerklich solide Art, und vielleicht liegt es ja auch an der Verweigerung, den Songs den letzten Schliff zu geben und sie einem skizzenhaften Stadium zu belassen, dass sich „The Brutalist Bricks“ nicht so leicht tothören lässt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Thomas Kerpen