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GERRY CINNAMON

The Bonny

Gerry Cinnamon ist und bleibt ein Phänomen. Er hat die Seele von Billy Bragg, den Hüftschwung von Elvis Presley und den Haarschnitt von Paul Weller. Der Mann aus Glasgow war vor Jahren noch als Klempner in seiner Heimatstadt unterwegs und ist aktuell auf dem Sprung, einer der größten Popstars in Großbritannien zu werden. Dabei geht er nur mit der Akustikgitarre und einer Loop-Station bewaffnet auf die Bühne. Seine Platten nimmt er im eigenen Studio im Garten auf und bringt sie über sein eigenes Label heraus. DIY in Reinkultur. Für Booking und die Abwicklung seiner Konzerte hat er sich inzwischen aber Hilfe organisiert. Das ist einfach zu groß geworden. Denn seine Touren durchs Brexit-Land sind binnen Minuten ausverkauft, für seine Show im Hampden Park in Glasgow vor 50.000 Fans gibt es schon lange keine Tickets mehr. In den USA sollte er mit RANCID und DROPKICK MURPHYS auf Tour gehen. Selbst wenn ihm das Corona-Virus jetzt einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, der Aufstieg des dauergrinsenden Schotten scheint unaufhaltsam. Auf den Songs seines zweiten Albums „The Bonny“ ändert Gerry Crosbie, wie er bürgerlich heißt, nichts an seinem schlichten Erfolgsrezept. Brutal ehrliche Texte, Refrains zum Mitgrölen und minimale Bandstrukturen. Seit Bob Dylan hatte kein Songwriter mehr so viel Erfolg.