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WILLIAM LOVEDAY INTENTION

The Baptiser

Mein typischer Handgriff nach dem Aufrubbeln des Cellophans am Jeansstoff auf dem Oberschenkel: LP samt Innenhülle rausholen, dann das Cover schütteln, um zu sehen, was da noch drin ist. Hier leider vergebens, und auch der Kontrollblick geht ins Leere. Hm. Warum eigentlich legt der Maler, Dichter und Autor Billy Childish aka William Loveday eigentlich nicht mehr wert auf die Ausstattung seiner Platten? Ist der nach dem Abliefern der Aufnahmen schon drei Projekt weiter? Childish/Loveday hat hier mit seinem Sohn JW am Bass und Adolphus Harvard am Schlagzeug sowie ein paar Freunden an Orgel, Mundharmonika und Violine erneut seiner Dylan-Verehrung freien Laut gelassen, wobei mir das hier weit besser gefällt als das papaphile Original – schon stimmlich ist der Schnauzbartträger dem Nuschler klar überlegen. „Knockin’ on heaven’s door“ wird übrigens auf der B-Seite gecovert. Was nun den christlichen Bezug des Titels betrifft, äußerte sich der Meister wie folgt: „The Baptiser is titled after John The Baptiser, Christ’s teacher who proclaimed that you don’t need to make blood sacrifices in the temple of Jerusalem to have communion with God – it’s direct one to one in the desert, wearing a camel hair shirt and eating the fruits of the honey locust tree. The LP has many spiritual highs and blaming lows. It should move and sound like the contents of a thinking mind.“ Vielleicht sollte ich mich mal wieder um eine Audienz bei Sir William bemühen, um sicherzugehen, dass der nicht auch ins Lager der Patschehändchenaneinanderleger abgedriftet ist – ich bin da aber recht zuversichtlich, trotz dieses Statements. (Ian vom Label beruhigt: „No worries!“)