Die Metaller an meiner Schule konnten die Punks und Waver nicht leiden, wir fanden im Gegenzug ihre Langhaarfrisuren und Jeansjacken mit Backpatches peinlich – und deshalb auch ihre Musik. Sippenhaft für METALLICA also.
Erst „Garage Days“ 1987 bewegte mich zum Umdenken: „Wenn die Typen KILLING JOKE und MISFITS mögen, können die ja gar nicht so schlecht sein ...“ Gedacht – und CD gekauft. Und vom Vorurteil geheilt, denn was METALLICA mal eben zwischendurch aus der KILLING JOKE-Granate „The wait“ und im Doppelcover „Last caress/Green hell“ aus den MISFITS-Songs machten, das war einerseits nah dran am Original, offenbarte aber auch Kenntnis und Verständnis der beiden Bands.
Und das Original von „Crash course in brain surgery“ von BUDGIE kannte damals wohl kaum jemand, genau wie mir die METALLICA-Vorbilder DIAMOND HEAD (auf der A-Seite mit „Helpless“ verewigt) und HOLOCAUST („The small hours“) nichts sagten.
Im Falle der MISFITS ist immerhin belegt, dass deren Verehrung durch METALLICA, inklusive T-Shirt-Tragen auf der Bühne, zu erheblicher Bekanntheit in der Metal-Szene führten. METALLICA haben diesen Klassiker ihrer Bandgeschichte nun in remasterter Form neu aufgelegt – und ich spare mir die Mühe zu überprüfen, ob an der Story was dran ist, dass manche CDs nach dreißig Jahren beginnen sich aufzulösen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und André Bohnensack
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