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MASS

Terminal: Complete Works

Kein Zufall, dass diese auf zwei CDs verteilte „complete discography“ der Anfang der Neunziger aktiven britischen Band auf dem hausinternen Audio Platter-Label des britischen Musikvertriebs Plastic Head erscheint: PHD ist die Firma von Steve Beatty, der einst bei MASS Schlagzeug spielte, auch bei der Crust-Band DISGUST war und später bei OCTOBER FILE und SCHINDLER – langjährige Ox-Leser:innen erinnern sich vielleicht. Und ich erinnere mich an MASS aus der grauen Ox-Urzeit, als das Londoner Label Abstract Sounds eine ganze Reihe cooler Platten veröffentlichte – unter anderem 1991 auch die MASS-12“ „Medusa“ und das Album „Rushingfloodperfume“, nachdem die Band 1990 als Debüt die „Pulling/Thinking“-7“ veröffentlicht hatte. MASS spielten damals recht zeittypischen noisigen Indierock/Post-Hardcore, wie er in ähnlicher Klangfarbe auch auf Dischord erschien in jenen Jahren, man denke an die späten GRAY MATTER oder an LUNGFISH, an GIRLS VS. BOYS, an MEGA CITY FOUR ... Ihre Debüt-7“ hatten sie von Steve Albini mischen lassen, wie passend. Erwähnte Platten wurden auf der ersten CD verewigt, alle Songs remastert, und auf der zweiten CD finden sich Peel Session-Aufnahmen, Demos und Live-Songs aus Deutschland, wo man 1992 tourte. MASS bestanden aus Ian Millan, Nick Ryall, Steve Beatty und Daz Fralick, und vielleicht war es auf jener Tour, dass letzterer, Daz, in Deutschland hängenblieb und später bei den TRASHMONKEYS wieder auftauchte. Eine angenehm nostalgische Zeitreise, die noch schöner wäre, gäbe es im Booklet statt einfach nur Abbildungen der damaligen Plattencover ein paar Linernotes, Erinnerungen, ein „Where are they now?“.