TARWATER

Inside The Ships

„Animals, Suns & Atoms“, das letzte in diesem Heft besprochene Album von TARWATER – dem Indietronics und Neo-Krautrock verpflichteten Projekt von TO ROCOCO ROT-Mitglied Ronald Lippok und Bernd Jestram – erschien 2000, die danach folgenden Alben entschlüpften meiner Aufmerksamkeit, warum auch immer.

Jedenfalls war mein Fazit schon bei diesem, auf dem nicht mehr existenten Label Kitty Yo erschienenen Album: „TARWATER goes pop“ – was man auch auf „Inside The Ships“ sofort feststellen kann.

Denn auch wenn Lippok und Jestram grundsätzlich zu einer speziellen Form von Miminal-Elektronik neigen, gibt es hier ganz konkrete Songs mit Refrains und greifbaren Melodien, deren Abstraktionsgrad sich in Grenzen hält.

Interessanterweise sind sie stilistisch damit gar nicht weit vom letzten PARAMOUNT STYLES-Album entfernt, bei dem Scott McCloud den kantigen Rocksound seiner alten Band GIRLS VS. BOYS in sehr relaxte Pop-Gefilde transportierte.

Das erinnert dann streckenweise an Frühachtziger Elektropop, inklusive verstörend disharmonischer Momente wie den bei den frühen HUMAN LEAGUE oder FAD GADGET. Interessant auch, was TARWATER aus „Sato Sato“ von DAF machen, aus dem hier ein lupenreiner Popsong wird, während der Lennon-Song „Do the Oz“ kaum noch wieder zu erkennen ist.

Eine nach wie vor äußerst spannende, extrem innovative „Band“, die an der Schnittstelle von Kunst und Pop zu einer eigenständigen musikalischen Sprache findet.