Nach drei Top-40-Hits war die Anerkennung der Fachpresse ihnen ebenso sicher wie ein Mini-Hype und eine extrem treue Fangemeinde, die mit Leib und Seele bei der Sache ist. Umso erstaunlicher, dass die Londoner DOGS mit ihrem zweiten Longplayer dem Major den Rücken gekehrt haben und nun "Tall Stories ..." über das Indielabel Weekender herausbringen.
Man wollte wohl nicht als die neuen RAZORLIGHT verheizt werden. Und das ist gut so, denn auf dem zweiten Album zeigen sich die DOGS deutlich facettenreicher als beim Debüt, welches mehr oder weniger die Studiofassung des damaligen Live-Sets war.
Zwei Jahre auf der Piste mit dem ersten Album haben nun deutlich ihre Spuren hinterlassen, alles klingt etwas reifer und reflektierter, zwar ist der Pop-Punk immer noch das zentrale Element, und die bellende (sorry, der musste sein ...) Stimme von Johnny Dog kläfft nach wie vor in bester Joe Strummer-Manier.
Doch auch andere Töne werden nun angeschlagen. ein sanftes, von Akku-Klampfe getragenes "Chained to no one" etwa, oder das hymmnische "Forget it all", oder die wunderhübsche Ballade "Let it lay" (mit Wellerpaul am Piano!), das ist schon ein ordentlicher Spannungsbogen, der hier aufgeschlagen wird.
Die DOGS zeigen sich nun eben nicht als "Next Big Thing", sondern sind eine durch und durch glaubwürdige Brit-Band von der Straße geblieben. (8)
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