Musik jenseits des 4/4-Taktes ist immer so eine Sache. Meist ist sie hochgradig nervend und nicht eingängig, weil sie stets auf herzlosen Anspruch setzt. Teilweise sind aber echte Perlen darunter, wie die drei Waliser TAINT mit ihrem zweiten Album stark unter Beweis stellen.
So wie das Debüt "The Ruin Of Nova Roma" wurde "Secrets And Lies" wieder auf Rise Above veröffentlicht. Die Band wurde schon 1994 zu Teeniezeiten gegründet und man versuchte, so wie HELMET zu klingen.
Nun, 13 Jahre später, ist dieser Einfluss anderen gewichen und der Sound wurde von Noiserock-Klängen durch Sludge, Stoner und Postcore erweitert, man fühlt sich an Bands wie UNSANE, HELMET, END OF LEVEL BOSS, WILL HAVEN, VOIVOD und vor allem an FUDGE TUNNEL erinnert.
Doch diese Einflüsse reichen bei weitem nicht aus, man kann und will die Musik gar nicht mit anderen Bands vergleichen. Das wäre zu profan. Passenderweise aber sind beide Alben von Ex-FUDGE TUNNEL/NAILBOMB-Gitarrist und Sänger Alex Newport (MELVINS, AT THE DRIVE-IN) produziert und gemixt worden, der perfekt die Klänge der Briten umzusetzen weiß.
Der Bass ist dreckig-dröhnend verzerrt, die zwei Sänger schreien sich die Lunge leer und die Kehle heiser, wissen aber auch anders mit ihrem Organ umzugehen, die Gitarren sägen derbe und der Drummer versteht sein Handwerk.
Ein Album, das durch unorthodoxes Songwriting, durch musikalische Kompromisslosigkeit und durch einen eigenständigen Sound glänzt, was will man mehr? (66:02) (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Arndt Aldenhoven
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und André Bohnensack