Der Franzose Sylvain Chauveau hat sich in den letzten Jahren vor allem als Komponist fragiler, mit Piano und Cello eingespielter Instrumentalplatten einen Namen gemacht, man könnte auch Post-Rock dazu sagen.
Diesmal ist auch seine Stimme zu hören, denn "Down To The Bone" versammelt zehn Coverversionen einer Band, die man vielleicht nicht unbedingt für so ein Unterfangen heranziehen würde, nämlich DEPECHE MODE.
Deren grelle, synthetische Sounds verpackt Chauveau in melancholische, klassisch anmutende Arrangements, die sehr schön herausarbeiten, welche zerbrechlichen Melodien doch bei DEPECHE MODE vorhanden sind.
Dabei klingt er interessanterweise fast wie ex-JAPAN-Sänger David Sylvian, sowohl stimmlich als auch musikalisch, denn auch seine grundsätzliche Herangehensweise besitzt diesen bisweilen überdramatischen Pathos und eine tief empfundene Spiritualität, die einem richtiggehend unter die Haut kriecht.
Schwer zu sagen, ob der geneigte DEPECHE MODE-Fan viel Spaß mit diesen kargen, reduzierten Versionen hat, geschweige denn überhaupt etwas damit anfangen kann. Allerdings werden auch Nicht-DEPECHE MODE-Fans Zugang zu dieser Platte finden können, wenn sie Chauveaus akustischen, gefühlvollen Kammerpop als solchen zu schätzen wissen, der durch seinen originellen Umgang mit dem Ursprungsmaterial besticht.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Thomas Kerpen