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BEN DE LA COUR

Sweet Anhedonia

Folk hat viele Seiten, wird aber allzu oft in Schubladen gesteckt, in denen sich Platten von Bob Dylan, Woodie Guthrie oder Joan Baez befinden. Es gibt aber weiter unten auch die düsteren Fächer. Dort findet man Leonard Cohen, Townes Van Zandt und eben auch Ben de la Cour. Auf seiner neuen Platte hat er über zwanzig Musiker und Sängerinnen hinzugezogen, was seiner Musik eine noch stärkere Tiefe verleiht als bei dem Vorgängeralbum „Shadow Land“. Fröhlicher wird es dadurch freilich nicht, oder um es mit seinen eigenen Worten zu sagen: „Folkmusik hat eine lange Tradition der Dunkelheit und Dunkelheit ist etwas, über das ich viel weiß“. Dass er sich selbst neben Van Zandt auch auf Nick Cave beruft, kann man dem Album deutlich anmerken. Seine Songs sind eher Erzählungen und Geschichten, teils eigene, teils die von Protagonisten, die sich wie er mit Dunkelheit und Scheitern im gesellschaftlichen Kontext gut auskennen.